Methodenbox: Stakeholderanalyse

Methoden für die ISO-Praxis - schnell umgesetzt mit wenig Vorbereitung
29. Januar 2023 durch
Methodenbox: Stakeholderanalyse
MQ Gesellschaft für MehrQualität mbH, Ursula Wienken

ISO 9001: Praxis zur Theorie

Stakeholderanalyse schnell und einfach umgesetzt!

Seit letztem Montag läuft wieder eine meiner Ausbildungen zum QMB in Bildung, Dienstleistung, Beratung, sozialen und kreativen Berufen. Neben ganz viel ISO-Wissen lernen meine Teilnehmer:innen auch viele Methoden kennen, wie sie die Anforderungen der einzelnen Kapitel methodisch umsetzen können. Aktuell sind wir bei Kapitel 4. In den nächsten zwei bis drei Monaten stelle ich an dieser Stelle immer mal wieder eine unserer Methoden vor. Heute: Die Stakeholderanalyse.
  • Im Kapitel 4 geht es um den Kontext der Organisation. 
  • Konkret unter anderem um interne und externe Themen und interessierte Parteien.
  • In Bezug auf die interessierten Parteien kann man beispielsweise sehr gut mit der Methode der Stakeholderanalyse arbeiten. 


Anforderungen ISO

Das sieht die ISO in Bezug auf die interessierten Parteien vor:

  • Die Organisation muss die interessierten Parteien bestimmen, die für das QM-System relevant sind. 
  • Die Organisation muss die Anforderungen dieser interessierten Parteien bestimmen. Nicht alle, aber die, die für das QM-System relevant sind. 
  • Die Organisation muss regelmäßig prüfen, ob es Änderungen bei den interessierten Parteien und deren Anforderungen gibt. 
    Alle Aspekte kann man mit der vorgestellten Methode bearbeiten.

Stakeholder-analyse in drei Schritten

Geht digital und analog

Im Lehrgang arbeiten wir ja ausschließlich digital - daher machen wir die Stakeholder-Analysen auf einem Whiteboard. 

Es geht aber auch analog mit Hilfe einer Moderationswand oder Klebezetteln auf einer Wand. 

Die Beispiele im Blog stammen von einem Mural, das Sie sich gerne als Vorlage kopieren können. Den Link dazu gibt es im Download. (Bitte beachten Sie, dass Sie sich einen kostenlosen Account anlegen müssen, um die Vorlage zu sehen und zu nutzen!)
Das Arbeitsblatt dazu gibt es auch als pdf zum Nachbauen. 

G

Schritt 1 

Stakeholder identifizieren - Brainstorming und Clustern

Mögliche Fragestellungen zu Schritt 1 sind:

  • Wer nimmt unsere Dienstleistung ab?
  • Wer beauftragt sie?
  • Wer ist direkt involviert?
  • Wer ist beratend oder leitend involviert?
  • Wer trifft Entscheidungen oder beeinflusst Entscheidungen?

Weitere mögliche Fragen im PDF zur Methode.

Während des Brainstorming klebt man alle Zettel wild auf die Vorlage, wenn der Ideensturm sich gelegt hat, dann wird sortiert. In die Mitte kommen die interessierten Parteien, die "näher" an der Dienstleistung sind, ganz außen die, die weiter weg sind. In der Regel tun hier auch Farbcodes gute Dienste.


Schritt 2

Stakeholder  bewerten

Um zu entscheiden, wie intensiv sich eine Organisation mit ihren Stakeholdern beschäftigen sollte, folgt jetzt eine Bewertung. Ich arbeite hier gerne mit einer Matrix. In diesem Fall eine, mit der man die Stakeholder mit Hilfe folgender Aspekte einteilen kann:

  • Wie hoch ist ihr Einfluss auf meine Dienstleistung?
  • Wie ist ihre Einstellung zu meiner Dienstleistung?

So ergeben sich schon die ersten Handlungsnotwendigkeiten.


Schritt 3

Risiken identifizieren und Handlungsnotwendigkeiten festlegen 

Jetzt folgt nur noch eine Betrachtung der Risiken (und gerne auch Chancen) mit entsprechenden Handlungsnotwendigkeiten und schon fertig.

Die Überprüfung kann dann auf dem gleichen Board erfolgen. 



Häufige Fragen

In der ISO werden an keiner Stelle bestimmte Methoden vorgegeben. Allerdings wird erwartet, dass konkrete und praktische Überlegungen zur Umsetzung der Norm-Anforderungen angestellt werden. Und da sind Methoden immer hilfreich.

Außer mit der Stakeholderanalyse arbeiten wir noch mit einer kleinen Arbeitshilfe zu den internen und externen Themen und einer Vorlage für einen etwas agileren Prozessansatz.

Normalerweise führe ich pro Jahr zwei Lehrgänge durch. Immer online mit Gruppenphasen zwischen den Online-Terminen. Und einem begleitenden Webinar. So bleibt mehr Zeit in der Live-Online-Zeit, um Methoden auszuprobieren. Der nächste Lehrgang startet im April. Hier geht es zu mehr Informationen.


Ursula Wienken - Portrait

Wer schreibt?

Als Auditorin und Beraterin mit über 20-jähriger Erfahrung begegnen mir sehr oft behäbige, statische oder überbürokratische QM-Systeme. Gegen dieses ungenutzte Potenzial möchte ich etwas tun. 

Für mich bedeutet gutes QM Kommunikation, Reflektion, gemeinsame Entwicklung von und Arbeit an Zielen. Das alles mit großem Sachverstand, Verantwortungsbewusstsein und Freue an der Arbeit mit Menschen.

In meinem Blog teile ich gerne mein Wissen und erprobte Methoden.  

Ursula Wienken, Ihre Qualitätsexpertin

Gibt es etwas, das wir zusammen tun können?

Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!

Kontakt

Link zur Muralvorlage

Hier geht es zur Vorlage auf dem Mural.
(Bitte beachten Sie, dass Sie sich einen kostenlosen Account anlegen müssen, um die Vorlage zu sehen und zu nutzen!)

Anleitung als PDF

Hier können Sie sich das pdf herunterladen.



Immer ganz vorn dabei.

Seien Sie der Erste, der über die neuesten Nachrichten, Produkte und Trends informiert wird.

Methodenbox: Stakeholderanalyse
MQ Gesellschaft für MehrQualität mbH, Ursula Wienken 29. Januar 2023
Diesen Beitrag teilen
Archivieren